Dieses Jahr haben wir uns kurzerhand für einen Urlaub in Südfrankreich entschieden, genauer gesagt in der Provence. Also gut geplant und schnell gepackt haben wir unser Auto besetzt und sind in Richtung Frankreich aufgebrochen. Für die Hinfahrt haben wir uns zu einem Zwischenstop in der Schweiz entschieden.
Die Route ging von Warmensteinach aus über Freiburg nach Basel und Richtung Bern, wo wir denn abends im Bauernhof Bättwil bei Familie Mathys untergekommen sind. In abgelegener Lage und toller Umgebung haben wir kurzerhand einen Abendspaziergang unternommen, um nach der langen Fahrt die müden Knochen wieder anzuregen.
Am nächsten Morgen ging es dann früh weiter in Richtung Genf, zum vereinbarten Treffpunkt am Parkplatz bei Montreux mit bester Aussicht auf den Genfer See. Dort haben wir uns dann mit dem zweiten Teil der Reisegruppe getroffen, um die weitere Fahrt nach Aix-en-Provence in Angriff zu nehmen. Ein Zwischenstopp, der einen klitzekleinen Umweg auf jeden Fall gerechtfertigt.
Die weitere Reiseroute ging nach Valence, wo wir uns dann aufgrund der aktuellen Verkehrslage für eine Alternativroute über Crest nach Sisteron entschieden. Hätte ich mein Navi entsprechend richtig eingestellt gehabt, wären wir mit unserem Allrad-Auto um ein richtiges Abenteuer gekommen. Auf einer Passstraße führte uns die Wegeführung steil und in Serpentinen den Berg hinauf, immer einen Blick auf die Tanknadel und in der Hoffnung, dass uns kein Auto entgegen kommt, denn ein Ausweichen wäre nur an wenige Stellen möglich gewesen. Irgendwie erinnerte mich der Weg an die Sendung „die gefährlichsten Straßen der Welt“, denn rechts von der Straße ging es steil den Berg hinab und wirklich große Schlaglöcher und Erdhaufen machten die Fahrt sehr aufregend. Unser Fahrer hatte dennoch seinen Spaß und meisterte die Herausforderung grandios. Nachdem wir uns alle sehr auf die Fahrt konzentriert haben, habe ich leider vergessen, davon Fotos zu machen.
Wieder in der Zivilisation angekommen, haben wir in Sisteron postwendend eine Tankstelle aufgesucht, um wieder genug Sprit für eine Weiterfahrt zu bunkern. Und dort wurden wir dann das erste Mal damit konfrontiert, dass hier keiner Deutsch, die wenigstens Englisch und ich fast kaum noch Französisch spreche. Der Tankwart war jedoch zum Glück des Englischen mächtig und sehr freundlich und behilflich.
Die letzte Etappe gegen Abend haben wir dann entspannt in Angriff genommen und sind letztendlich in unserer Unterkunft in Aix-en-Provence angekommen. Bei Familie Sabatier haben wir einfach tolle Gastgeber gefunden. Der andere Teil war mit dem Auto den einfacheren Pass gefahren und schon vorab in der Unterkunft angekommen.
Sichtlich erschöpft von der langen Fahrt und Hinreise haben wir unsere Zimmer bezogen und uns gemütlich auf der Terasse „abgelegt“.
Am kommenden Tag war dann erstmal Einkaufen und Entspannen angesagt, Grillgut und Getränke kaufen, ein wenig im Pool entspannen und abends den Grill anwerfen. Gegen Abend haben sich dann am Ferienhaus die ersten Geckos blicken lassen, die unsere Mitreisenden gekonnt fangen und fotografieren konnten.
Gut gestärkt und ausgeschlafen haben wir uns dann am nächsten Tag postwendend für einen Tag am Strand in St. Croix entschieden, der meinen Mitfahrern schon wohlbekannt war. Nicht zu voll, dennoch gut besucht haben wir unser Lager in kurzer Distanz zum Meer aufgeschlagen und die Sonnenschirme gegen eine leichte Brise gesichert. Eine wohlverdiente Abfrischung bei Temperaturen von über 30 Grad und herrliche Badetemperaturen waren die Belohnung für die Anreise.
Ein weiterer, diesmal etwas bewölkter Tag mit einem Regenschauer wurde genutzt, um die Stadt Aix-en-Provence zu erkunden. Mit der Buslinie 26 und dem Fahrplan im Smartphone ging es zügig und klimatisiert entspannt in das Zentrum. Wir schlenderten gemütlich durch die engen Gassen und schauten uns die typischen französchischen Gebäude an. Mit einem Snack und vielen Fotos im Gepäck ging es über das Rathaus zur Kathedrale und am Ende zurück mit dem Bus in die Unterkunft.
Natürlich darf eine gute Wanderung im Urlaub bei uns nicht fehlen. Also haben wir früh morgens unsere Wandersachen zusammengepackt, um uns die engste Schlucht Frankreichs anzusehen. Nach etwas mehr als einer Stunde Autofahrt sind wir in Régalon angekommen um die „Gorges de Régalon“ zu durchlaufen. Bei heißen Temperaturen waren wir froh, in der Kühle der Felsen zu sein und die spannenden Felsformationen zu genießen. Wir haben uns für einen Rundwanderweg entschieden, der am Anfang durch die enge Schlucht verläuft, dann oben auf dem Berg im offenen Geländ mit Pinien und einer Hüte weiterführt, um dann am Ende mit einem steilen Pfad nach unten wieder zu unserem Startpunkt führt. Trittsicherheit und rutschfeste Schuhe waren für diese Tour notwendig und von Vorteil. Auf der Rückfahrt haben wir dann noch kurzerhand angehalten und uns eine tolle Brücke aus der Ferne anzusehen. Die Schlucht von Régalon ist auf jeden Fall einen Besuch wert und sollte in dieser Ecke nicht links liegen gelassen werden.
Ausreichend erschöpft von unserer Wanderung am Vortag ging es danach selbstverständlich wieder ans Meer. Am Strand „Plage du Verdon“ war es sehr windig, ausreichend heiß und das Wasser war im Vergleich zu den Vortagen eiskalt. Der deutlich größere Strand war zum Glück wieder nicht zu voll, so dass auch hier ausreichend Platz zum Verweilen war. Der Wind war jedoch so heftig, dass das Aufstellen von Sonnenschirmen im Endeffekt nicht möglich war und die Picknickdecken mit schweren Steinen gesichert wurden. Wer Lust hatte, konnte sich einfach vom Wind sandstrahlen lassen.
Für die Technikfreaks war am Folgetag ein Besuch am Flughafen Marseille möglich und wir haben uns direkt in der Nähe der Landebahn eine gute Beobachtungsposition gesucht und konnten den Fliegern reihenweise beim Starten und Landen zusehen, indem diese im Landeanflug direkt über unsere Köpfe hinwegflogen. Immerhin mehr als zwei Stunden haben wir diesem Spektakel zugesehen, dann ging es wieder zurück in die Unterkunft, um den Pool dort nicht zu vernachlässigen.
Die frisch erholten Knochen hatten wieder Lust auf eine Tour und so haben wir uns abends an den Tisch gesetzt und die nächste Tour geplant. Herausgekommen ist ein Besuch in der Schlucht „Gorges de Verdon“. Auf dem Weg zur Schlucht haben wir den ein oder anderen Parkplatz angefahren, um einen Schnappschuss in die Ebene zu ergattern. Gesäumt von den berühmten Lavendelfeldern, die leider schon abgeblüht und geerntet waren, ging die Fahrt hin zu einer malerischen Bergortschaft, von der wir dann logischerweise noch schöne Fotos machen mussten. Um an unseren Startpunkt zu gelangen mussten wir eine kurvige Straße hinauffahren, von der man immer wieder schöne Aussichten auf den, am Ende der Schlucht gelegenen, See zu erhalten. Danach ging unsere 6km Tour los, die uns konditionell viel abverlange, aber mit schönen Ausblicken, einer tollen Eidechse und einem kühlen, wenn auch wasserarmen, Fluß belohnte. Nach mehreren Stunden in der wirklich schwülwarmen Hitze waren wir am Ende froh, wieder im klimatisierten Auto zu sitzen und den Abend im Pool abzuschließen.
Für alle Hafenstädte der Küste fehlt einem leider wirklich die Zeit und der Besuch der Dörfer und Städte ist gefühlt immer mit deutlich höheren Temperaturen verbunden, so dass wir uns am Ende noch für den Besuch in La Ciotat entschieden haben. Dort ging es Anfangs an der Werft und einigen protzigen Yachten entlang zu einem Aussichtspunkt mit vielen interessanten Eindrücken. Gesäumt von Graffitis führt die Promenade entlang der Werft bis zum Endpunkt, an dem ich dann meinen ersten und einzigen Geocache in Frankreich loggen konnte. Zurück im Ortszentrum gönnten wir uns alle einen leckeren Döner und genoßen die engen Gassen und die Hafenanlagen des Ortes. Die schönen Gebäude und die vielen Eindrücke konnten wir dann auf der Rückfahrt einordnen und sortieren.
Leider war er Urlaub logischerweise wie immer viel zu kurz, deshalb war für den letzten Urlaubstag der obligatorische Besuch in der Carmarque angedacht. Nach einer einstündigen Fahrt zum Zielort haben wir dort bei warmen Temperaturen einen gut gelegenen Parkplatz in der Hafenstadt Saint-Maries-de-la-Mer erreicht. Nach einer kurzen Wanderung an die Salzseen der Carmarque hatten wir sehr schnell die ersten Flamingos entdeckt, die neben anderen Tieren die Salzseen nach Nahrung durchforsteten. Die für die Carmarque typischen Pferde und Wasserbüffel waren ebenfalls vorhanden und wir konnten mit der Digitalkamera schöne Aufnahmen von Flora und Fauna schießen. Die angenehme Brise machte die Temperaturen über mehr als 30 Grad ganz erträglich und wir landeten am Ende der Tour am Strand „Plage-Est“, der sich als abgelegener und wenig besuchter Strand mit ordentlich Wellen und einer tollen Dünenlandschaft herausstellte. Wir haben uns den besten Platz gleich erobert, unseren Sonnenschirm gut verankert und den Seegang in Strandnähe sehr genossen. Nach einer zweistündigen Abkühlung ging es dann zu einer kleinen Erkundungstour durch Saint-Maries-de-la-Mer, wo wir uns dann noch eine leckere Dorade als Mittagessen gönnten.
Abschließend ging es noch 13 h am Stück mit dem Auto nach Hause, ein Zwischenstop ist auf jeden Fall zu empfehlen!